Terra Palatina
Über Römer, Riesling und Muscheln
Man muss es einfach zugeben: Die Franzosen und die Italiener, genauer gesagt die Römer, haben klangvolle Namen für unsere wunderbaren Böden hinterlassen: Terroir oder terra palatina (lat. für Pfälzer Erde, also Boden). Wurzeln und Fülle prägen nicht nur unseren Landstrich und die Mentalität, sondern auch unsere Weine. Die besondere Bodenvielfalt haben wir den Alpen zu verdanken. Als sie entstanden, senkte sich der Rheingraben ab.
Riesling liebt Bundsandstein, Burgunder mögen Meer
Am Anfang war der Buntsandstein. Die vor rund 250 Millionen Jahren entstandenen Verwitterungsböden prägen die Hänge des Haardtrandes und die Sandsteingebirge des Pfälzerwalds. Unser Riesling vom Bundsandstein glänzt mit prägnanter Säure und mineralischer Note.
Die wertvollen Muschelkalkböden stammen von einem tropischen Meer, das vor 25 Millionen Jahren unsere schöne Pfalz bedeckte. An den seichten Ufern lagerten sich Korallen und Meerestiere ab – eine wunderbar kalkhaltige Grundlage für kräftige Burgunder und Gewürztraminer. Hitzig und mineralstoffreich beglücken sie unsere Sinne.
Wärmere Böden nach der Eiszeit
Vor 2 Millionen Jahren hinterließ die Eiszeit leicht erwärmbare Sand- und Kiesablagerungen. Sie begünstigen eine frühe Reife und milde Säure. Davon profitieren zahlreiche Rebsorten, zum Beispiel Portugieser, Dornfelder, Kerner, allen voran aber der wunderbare Riesling.
Vor Kurzem erst – erdgeschichtlich gesehen – entstanden vor etwa 300.000 Jahren aus den Sandstürmen des Pleistozän fruchtbare Lößböden. Mit ihrem kräftigen Lehm- und Kalkanteil sind sie tiefgründig, warm und der ideale Boden für aromatische, weiche Rotweine.
Gute Gründe für gute Weine gibt es viele. Welcher ist Ihr liebster? Finden Sie es bei einer Weinprobe heraus!